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Strapping Stool

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Project Info

Strapping Stool

Der visuelle Ausgangspunkt unseres Strapping Stools ist kein sonderlich individueller Entwurf, aber er transportiert eine Menge Kraft. Seine zwei Grundformen, Quadrat (Beine) und Kreis (Sitzfläche), visualisieren zwei Zustände. Das Quadrat ist die statische Form – es visualisiert Standfestigkeit und Vertrauen. Der Kreis erweckt ein Gefühl der Entspanntheit und Bewegung – Johannes Itten bezeichnet den Kreis als ein „in sich bewegten Geist“


Durch die “Zerstörung” der Ordnung wollten wird Dynamik & Spannung erzeugen – das Objekt unruhiger 
erscheinen lassen – um den Betrachter an sich zu binden. Dem scheinbar einfachen Objekt eine Komplexität geben, mit der man nicht rechnet und die man nicht auf den ersten Blick erfassen kann.


Die Beine bekommen zweimal einen kleinen Winkel, nach Außen und in der Drehbewegung. 
Das Bein-Ende wirkt dabei “unfertig”, als ob es nicht zu Ende gebracht wurde – was die Empfindung von Perfektion herausfordern soll. Zusätzlich soll das Hockerbein, welches mit dem Ende nur partiell auf dem Boden aufliegt, die Anwendung und den Prozess zwischen Hocker und Benutzer aufzeigen, indem sich die schmale Auflagefläche im Laufe der Beanspruchung eindrücken wird. Ähnlich wie bei Lederschuhen, die sich frei nach der Form des Fusses und der Beanspruchung richten.


Ein weiterer Punkt für die „Zerstörung der Ordnung/Symmetrie“ zeigt sich in der Montage der Beine mit der Sitzfläche durch das Stahlband. 
Auf dieses lässt sich kaum Einfluss nehmen, sprich Material und Form fügen sich der Gewalt des Bandes. Hier entstehen Merkmale der Montage in Form von Schrammen – Farbe, die evtl. abplatzt – Holz, was evtl. splittert oder auch eine geringe Verformung des Objekts. Diese “Zerstörung” wird nicht mutwillig geschehen und wird so gut es geht vermieden, da es natürlich unser Anspruch ist, einen “perfekten” Hocker zu fertigen. Die Gewalt, die das Stahlband auf den Hocker bzw. auf das Material ausübt, wird zusätzlich durch die nach außen und innen in der Drehbewegung „verzogenen“ Beine, visualisiert und unterstrichen.


Durch unsere Lackierung des Hockers, bei dem sich die obere Farbschicht schneller, bzw. einfach löst als üblich und die „wirkliche“ Lackierung dadrunter liegt, wollten wir die „Grattage-Technik“ als Vehikel nutzen, um den Alterungs-Prozess des Hockers, als eine Art der Verzierung und der Verschönerung empfinden zu lassen. Die Abnutzung der oberen Farbschicht über die Zeit hinweg, soll somit keine Emotionale Alterung des Hockers hervorrufen – im Gegenteil – diesen immer weiter aufleben lassen.

Project:
Strapping Stool
Scope:
Productdesign
Client:
Free Project
Period:
2014
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